Logistik Die Krumbacher Spedition wird 25 Jahre alt und hat im vergangenen Jahr ihren kompletten Fuhrpark umweltfreundlich erneuert. Auch beim Personal gibt es eine erfreuliche Entwicklung zu vermelden

Krumbach Das Führerhaus des Lkw ist arg ramponiert. Er steht in einer Ecke des Krumbacher Speditions GmbH-Areals und wartet auf fach- kundige Mechanikerhände. Franz Maier, Speditionsinhaber und ge- schäftsführender Gesellschafter, kann dem Schadensfall dennoch et- was Positives abgewinnen: „Es ist kein Mensch dabei zu Schaden ge- kommen. Das ist das Wichtigste.“ Vor Kurzem war ein Mitarbeiter mit dem Laster auf einer Autobahn in der Höhe von Mainz von der Stra- ße ab und ins Bankett geraten. Der Chef musste den betroffenen Mitar- beiter zuerst einmal beruhigen, be- vor er ihn mittels Leihwagen Rich-

tung Heimat beorderte. Als Mann der Praxis, der selbst jahrelang hin- ter einem Lkw-Lenkrad saß, weiß Franz Maier, was es bedeutet, wenn einem so ein Missgeschick passiert. „Da sind die ersten Worte, die man dem betroffenen Mitarbeiter sagt von großer Bedeutung“, gibt er Auskunft. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. Der kaputte Lkw ist einer der Neueren, die bereits die neue Schadstoffklasse „Euro 6“ be- sitzen. Anfang 2014 hat Franz Maier damit begonnen, seine Lkw nach und nach auszutauschen. Inzwi- schen sind etwa 95 Prozent seiner Fahrzeuge emissionsarme „Euro 6“-Modelle. Über einen zweiten Tank im Fahrzeug wird durch eine wasserklare Harnstofflösung der

Stickoxidausstoß um über 90 Pro- zent reduziert. Investitionssumme für den etwa 100 Fahrzeuge umfas- senden Fuhrpark: 6,5 Millionen Euro. „Aber als Bio- und ISF-zerti- fiziertes Unternehmen legen wir, auch im Namen unserer Discoun- terkunden, Wert auf saubere Ver- triebswege“, bekräftigt Franz Maier seine Entscheidung. Ein Bekenntnis zu Qualität, dem er auch bei seinen Mitarbeitern treu bleibt. Über die Jahre konnte er alle Auszubildenden im Bereich Bürokaufmann/frau im Betrieb übernehmen. Bei Carmina Schoeley ist ihm das ein besonderes Vergnügen. Mit der Traumnote 1 hat sie Ende Juni ihre Ausbildung abgeschlossen. „Dabei war ich am Anfang eher skeptisch, ob ich über-

haupt in einem Büro arbeiten will“, gibt die frischgebackene Bürokauf- frau zu. „Aber hier hat es mir vom ersten Tag an Spaß gemacht.“ Pri- vat gefeiert hat sie schon. Aber auch im Betrieb will Franz Maier nicht auf eine kleine Party zu Ehren seiner Einser-Schülerin verzichten. „Da kommt schon noch was“, verspricht er. Eine richtig große Sause wird es zum Ende des Jahres geben.

Die Krumbacher Spedition be- geht ihr 25-jähriges Betriebsjubilä- um. Das ist für Franz Maier und sei- nen Mitgesellschafter Karl Miller Grund genug, froh und dankbar auf so manche überstandene Krise zu blicken und einen optimistischen Ausblick zu wagen. „So wie es jetzt läuft, kann es weiter gehen.“

Aus den Mittelschäbischen Nachrichten vom MITTWOCH, 22. JULI 2015

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